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Immer mehr Menschen stehen Impfungen grundsätzlich positiv gegenüber

Das Image von Impfungen verbessert sich seit Jahren. Im Jahr 2022 nahm die Zahl der Menschen, die einer Impfung grundsätzlich positiv gegenüberstehen, weiter zu. Das könnte auch mit den Erfahrungen in der Pandemie zusammenhängen. Der Virologe Christian Drosten betont, wie wichtig die Impfungen zur Bildung einer bevölkerungsweiten Immunität gegen das Coronavirus waren.

Die Akzeptanz von Impfungen ist hoch – und steigt kontinuierlich weiter

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) erhebt seit 2012 regelmäßig Daten zum Impfen in ganz Deutschland und stellt fest: Impfungen sind in der Bevölkerung gut akzeptiert und die Bereitschaft, sich impfen zu lassen, ist groß. Dieser Langzeittrend hat sich auch während der Corona-Pandemie fortgesetzt. Das betonte der kommissarische Direktor der BZgA, Martin Dietrich, bei der Vorstellung der aktuellen Umfrageergebnisse. Dietrich schreibt die hohe Akzeptanz auch der Kommunikation rund um Impfungen zu.

Im Juli und August 2022 hatte die BZgA 5.000 Menschen zwischen 16 und 65 Jahren zu ihrer Einstellung gegenüber Impfungen befragt. Dabei zeigte sich, dass der Anteil derjenigen, die eine Impfung befürworten, steigt. Vor 10 Jahren waren ca. 61 % der Bevölkerung positiv gegenüber Impfungen eingestellt, nun sind es insgesamt 83 % der Befragten (56 % = befürwortend, 27 % = eher befürwortend). Vorbehalte gegenüber Impfungen hatten ca. 14 % der Befragten, 3 % lehnten Impfungen teilweise oder vollständig ab.

Allerdings zeigt sich der positive Trend nicht überall in Deutschland. Während die Befürworter in den westlichen Bundesländern zunahmen, gingen sie in den östlichen zurück. Erstmals seit Beginn der Befragungen kehrte sich das Verhältnis 2022 um: Während in Westdeutschland ca. 57 % angaben, Impfungen gegenüber uneingeschränkt positiv eingestellt zu sein, waren es in Ostdeutschland nur noch 51 %. Bei früheren Umfragen war die Impfskepsis in den neuen Bundesländern stets niedriger gewesen als in den alten.

Entgegen dem allgemeinen Trend zeigte sich bei den Corona-Impfungen ein Rückgang der Akzeptanz. Schätzten im Jahr 2021 noch ca. 87 % der Befragten eine Schutzimpfung gegen Sars-CoV-2 als wichtig ein, ging der Wert in der aktuellen Umfrage auf 83 % zurück. 
 

Virologe Drosten: „Pandemie ist vorbei“

Die Impfungen gegen das Coronavirus haben entscheidend dazu beigetragen, dass die Pandemie inzwischen unter Kontrolle gebracht werden konnte. Das betonte der Virologe Christian Drosten bei einer Veranstaltung des Forschungsnetzes Zoonotische Infektionskrankheiten vor einigen Tagen in Berlin. Dort sagte er: „Wir sind jetzt bevölkerungsweit in der Situation, dass wir immun sind. Das ist Bevölkerungsimmunität und darum ist jetzt die Pandemie vorbei.“

Die Impfungen hätten es ermöglicht, sich mit dem Coronavirus infizieren zu können, ohne daran zu sterben. Die sich aus Impfungen und darauf folgende Infektionen ergebende Hybrid-Immunität schütze sehr gut vor schweren Verläufen. Die Abnahme der schweren Krankheitsverläufe läge aber nicht an einer milderen Variante. „Omikron ist nicht mild,“ betonte Drosten. „Das ist einfach eine öffentliche Fehldarstellung.“

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