Deutsche sitzen zu viel, rauchen weniger und achten auf Stress
554 Minuten, also mehr als 9 Stunden, sitzen Deutsche pro Werktag durchschnittlich. Das Forscherteam des Instituts für Bewegungstherapie und bewegungsorientierte Prävention und Rehabilitation der Deutschen Sporthochschule Köln in Zusammenarbeit mit dem Institut für Sportwissenschaften der Julius-Maximilians-Universität Würzburg führt die Befragung im Auftrag der DKV Deutsche Krankenversicherung AG seit 13 Jahren durch. Dass die 18- bis 29-Jährigen den Sitzrekord mit 621 Minuten, also über 10 Stunden, noch toppen und damit mehr sitzen als alle anderen Altersgruppen, finden sie bedenklich. Mit 8,4 Stunden sitzen Menschen im Land Brandenburg übrigens am wenigsten.
Die Zutaten für ein gesundes Leben
„Regelmäßige Bewegung, ausgewogene Ernährung und ausreichend Regeneration sind neben Nichtrauchen und sozialen Kontakten, die besten Zutaten für ein gesundes Leben.“ Dieses Mantra kann jede MFA auswendig. Im realen Leben sieht es leider anders aus: Die Kriterien für ein gesundes Leben in allen Lebensbereichen erreichen laut DKV-Report 2023 nur 17 % der Befragten. „Sie bewegen sich ausreichend, sie ernähren sich ausgewogen, verzichten auf Nikotin und Alkohol und können mit ihrem Stressaufkommen gut umgehen.“ Der Trend habe sich seit 2021 (11 %) zwar verbessert, das niedrige Niveau wird jedoch als unbefriedigend eingeschätzt. Vom gesunden Lebensstil spricht man, wenn alle Kriterien in diesen Bereichen erfüllt werden.
- Aktivität,
- Ernährung,
- Rauchen,
- Alkohol und
- Stressempfinden
Frauen leben gesünder als Männer
Diese Erkenntnis ist nicht neu, konnte aber wiederum mit Datenmaterial unterfüttert werden. Gemäß DKV-Report 2023 war jede 5. Frau in allen Bereichen für ein gesundes Leben vorbildlich, bei den Männern schaffte das nur jeder 7. Beispielsweise essen 77 % der Frauen täglich Obst und Gemüse, aber nur 56 % der befragten Männer. Aber: Fast jede dritte Frau (31 %) nascht täglich mindestens einmal entweder Süßes oder Knabbereien, bei den Männern griff nur jeder 5. zum ungesunden Snack. 65 % der Frauen geben an, nie Bier zu trinken, bei den Männern sagten das 34 %. Hochprozentiges trinken 79 % der Frauen nie, während nur 60 % Männer darauf verzichten.
Auch zwischen den Bundesländern gibt es Unterschiede. Danach leben die Menschen in Rheinland-Pfalz/Saarland und Baden-Württemberg am gesündesten, während in Nordrhein-Westfalen nur jede 8. Person einen gesunden Lebensstil pflegt.
Frauen empfinden mehr Stress, unternehmen aber mehr dagegen
Rund die Hälfte aller Befragten fühlten sich stark stressbelastet. Vor allem Menschen zwischen 30 und 45 Jahren, die im Alltag zahlreiche Herausforderungen in Beruf, Kinderbetreuung und/oder Pflege von Angehörigen zu bewältigen haben, erreichen die Kriterien gesunden Lebens nicht. Nur 10 % dieser Altersgruppe leben rundum gesund. So gaben 32 % der befragten Frauen eine hohe bzw. sehr hohe Stressbelastung an, bei Männern betrug die Quote 25 %. Frauen praktizieren dafür öfter Entspannungsverfahren (34 % versus 13 % bei Männern). Als bedenklich stufen die Forschenden die Angaben zu einem niedrigen subjektiven psychischen Wohlbefinden ein. Jede 4. befragte Person gab weniger als 50 Prozentpunkte an – das wird als Risiko für sich entwickelnde Depressionen gesehen.
Aktive Pausen und Besprechungen in Bewegung
Meetings müssen nicht immer im Konferenzraum stattfinden. Je nach Tagesordnung kann Wichtiges im Stehen oder Laufen besprochen werden. Pausen können aktiv gestaltet werden. In vielen Praxen werden körperliche Ausgleichsübungen praktiziert. Und nach Feierabend? Bewegung, am besten in der Natur, sollte regelmäßig im Kalender stehen. Wie gelingt Ihnen der Ausgleich zur Arbeit? Reflektieren Sie gern, inwieweit Sie diesen Aussagen zu stimmen.
- In meiner Freizeit gelingt es mir, mich von meiner Arbeit zu distanzieren.
- In meiner Freizeit erledige ich Dinge, bei denen ich mich entspanne.
- In meiner Freizeit unternehme ich etwas, um meinen Horizont zu erweitern.
- In meiner Freizeit bestimme ich selbst, wie ich meine Zeit verbringe.
Sollten Nein-Aussagen überwiegen, ändern Sie Ihre Routinen.
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