Das digitale Wartezimmer
Einer Umfrage zufolge stört es 82 Prozent der Patienten, dass sie beim Arzt warten müssen. Viel lieber würden sie schnell mal zur Apotheke flitzen, sich an der frischen Luft die Beine vertreten oder eine rauchen. In Pandemiezeiten ist das Warten im Wartezimmer zu mehreren ohnehin kein Thema - zu hoch ist das Ansteckungsrisiko.
Für Arzt- und Zahnarztpraxen, die der Digitalisierung positiv gegenüberstehen, könnte jetzt das Mitteilungssystem Digital Wait® Abhilfe schaffen. Nachdem der Patient sich am Empfang gemeldet hat, erhält er ein handtellergroßes Gerät. Wo ein Mobilfunknetz ist, funktioniert es wie ein Handy: MFA oder ZFA klingeln den Patienten etwa 20 Minuten vor der Konsultation an, über die Freisprechfunktion werden Details besprochen. Kommt der Patient zurück in die Praxis, gibt er das Gerät ab und es wird desinfiziert.
Idee zahlt sich zu Pandemiezeiten aus
Der Allgemeinmediziner Dr. Thomas Rittmann aus Niedersachsen entwickelte das Gerät vor der Pandemie. Nun zahlt die Idee sich aus. Die Patienten schätzen ihm zufolge, dass sie mit dem Digital Wait®-Gerät während des Wartens auf Abstand gehen können. Da die Gefahr, sich mit Sars-CoV-2 anzustecken, geringer sei, würden Vorsorgeuntersuchungen wieder gewissenhafter wahrgenommen. Der Infektionsschutz funktioniere auch bei Influenza, Masern, Scharlach und Röteln.
Entspannter arbeiten
Für MFAs und ZFAs reduziere das Gerät den Stress. Falls Patienten sich während des Wartens außerhalb der Praxis aufhalten und angerufen werden möchten, müssen die Praxismitarbeiterinnen Handynummern weder heraussuchen noch notieren. Ein Druck auf die programmierte Kurzwahltaste genügt. Sagt ihnen ein Patient über Digital Wait®, dass er noch nicht in die Praxis kommen kann, rutscht er auf der Warteliste nach hinten.
Verleih und Kosten
Rittmann hat einen Verleih initiiert. Arztpraxen zahlen pro Gerät 10 Euro im Monat. Weitere Gebühren fallen nicht an, das zentrale Tischtelefon ist inklusive.
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