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COVID 19: Neues zu Infektionslage und Impfempfehlungen

Obwohl es derzeit immer noch viele Atemwegsinfektionen gibt, erkennt das RKI einen leichten Rückgang bei COVID 19. Zeitgleich hat die STIKO ihre diesbezüglichen Impfempfehlungen nochmals angepasst.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) vermeldet in seinem wöchentlichen Bericht zu akuten Atemwegserkrankungen einen Rückgang der COVID-19-Infektionen. Dies könne man beispielsweise an der im Abwasser gemessenen Viruslast erkennen.

Die Weltgesundheitsorganisation warnte indessen vor den Gefahren, die es durch COVID 19 weiterhin weltweit gäbe. „Obwohl wir nicht in einer Krise sind, bleibt COVID-19 weiterhin eine Bedrohung der globalen Gesundheit“, zitiert die Ärztezeitung die Corona-Expertin Dr. Maria Van Kerkhove. Es werde zu wenig geimpft und die Menschen ergriffen zu wenig Schutzmaßnahmen wie das Maskentragen auf engem Raum oder die Isolation bei Krankheitsanzeichen. Man müsse mehr unternehmen, um Langzeitfolgen einer COVID-19-Infektion besser zu untersuchen und zu behandeln. Immerhin leiden schätzungsweise 6 % der Menschen über 3 Monate nach einer Corona-Infektion an längerfristigen Symptomen wie Erschöpfung oder neurologischen Beschwerden.

Die WHO empfiehlt daher besonders Menschen über 75 oder Vorerkrankten alle 6 bis 12 Monate eine Auffrischungsimpfung. Der Tagesschau sagte Gernot Marx, Vize-Präsident der Intensivmedizin-Fachgesellschaft Divi, dass derzeit rund 670 Menschen mit Sars-CoV-2 auf den deutschen Intensivstationen behandelt würden. Hierbei handele es sich vor allem um ältere Patienten, die zudem noch weitere Vorerkrankungen hatten.

 

Neue Impfempfehlung

Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat ihre Impfempfehlung gegen COVID 19 aktualisiert. Wie die Ärztezeitung berichtet, wurde dabei die gute Immunitätslage in der Bevölkerung berücksichtigt. Immerhin ist ein großer Teil der Menschen in Deutschland mehrfach geimpft und/oder hat eine oder mehrere Infektionen mit SARS-CoV-2 durchgemacht. Die STIKO rät daher Erwachsenen von 18 bis 59 Jahren aktuell nur zur Basisimmunität. Eine regelmäßige Auffrischung hält sie nur noch bei älteren Menschen, anderen Risikopatienten (z. B. chronisch Kranke) oder Menschen mit erhöhtem Infektionsrisiko (z. B. in medizinischen Berufen) für nötig.

Die Ärztezeitung listet folgende Änderungen im Vergleich zu den Empfehlungen von 2023 auf:

  • Basisimmunität bei über 18-Jährigen einschließlich der Indikationsgruppen: Von den empfohlenen drei Antigenkontakten (Infektion oder Impfung) ist nunmehr zur Vervollständigung der Basisimmunität nur noch ein Antigenkontakt als Impfung notwendig und
  • bei Nachholimpfungen zur Vervollständigung der Basisimmunität wird ein verlängerter Impfabstand empfohlen, das heißt vier bis vorzugsweise zwölf Wochen zwischen der 1. und 2. Impfstoffdosis, sechs Monate und mehr zwischen der 2. und 3. Impfstoffdosis.
  • Turnus der Auffrischimpfung: Statt dem vormals empfohlenen Abstand von mindestens zwölf Monaten zum letzten Antigenkontakt wird für die Risikogruppen bis auf Weiteres eine jährliche Impfung im Herbst empfohlen, und zwar gegebenenfalls zusammen mit Impfungen gegen Influenza und Pneumokokken-Erkrankungen.
  • Impfstoffe: Zur Impfung sollen mRNA- oder proteinbasierte Impfstoffe mit der jeweils von der WHO empfohlenen Variantenanpassung verwendet werden.
  • Impfung bei Kindern mit Grundkrankheiten: Im Alter unter 12 Jahren können nunmehr beide mRNA-Impfstoffe (Comirnaty oder Spikevax) entsprechend den Fachinformationen eingesetzt werden.

 

Für Personen im Alter ab 18 Jahren (einschließlich Schwangere) ohne erhöhtes Risiko reicht aus Sicht der STIKO weiterhin eine Basisimmunität für einen Schutz vor schweren COVID-19-Verläufen aus. Diese ist erreicht, wenn drei SARS-CoV-2-Antigenkontakte erfolgt sind, davon mindestens ein Kontakt durch eine Impfung. In dem besonderen Fall, dass die Basisimmunität noch nicht erreicht wurde, sollen die dafür fehlenden Kontakte durch die COVID-19-Impfung nachgeholt werden.

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