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Corona-Impfungen im Herbst: Droht organisatorisches Chaos?

Ein an die aktuell kursierende Corona-Variante XBB.1.5 angepasster Booster-Impfstoff wird in Deutschland ab Kalenderwoche 38 ausgeliefert. Bestellungen sind ab dem 12. September möglich. Der Hausärzteverband kritisiert, dass der Impfstoff des Herstellers Biontech vorerst nicht in Einzeldosen verfügbar ist. Das macht die Organisation der Impfungen sehr aufwändig.

Erste Covid-Impfstoffe bald verfügbar

Menschen ab 60 Jahren und besonders gefährdeten Personen ab 6 Monaten empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) im Robert Koch-Institut (RKI) vor der Infektionssaison im Herbst und Winter eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus (wir berichteten). Wie das RKI meldet, stiegen die Corona-Infektionszahlen in den letzten Wochen an und befinden sich derzeit auf einem niedrigen Sommerniveau – vergleichbar zur Aktivität anderer Atemwegserreger. Allerdings sind die Zahlen recht unsicher, da die Inzidenz nicht mehr systematisch ermittelt wird. Orientierung über das Infektionsgeschehen liefern derzeit aber die Wochenberichte der Arbeitsgemeinschaft Influenza im RKI.

Die EU-Kommission hatte Anfang September einen auf die aktuell dominante Virusvariante angepassten Impfstoff der Firma Biontech zugelassen. Wie der Apothekerverband DAV meldet, werden die ersten Dosen dieses Covid-Impfstoffs ab dem 18. September 2023 ausgeliefert und sind ca. eine Woche vorher, also ab dem 12. September, bestellbar. Das Bestell-Prozedere entspricht dem bereits bekannten Ablauf.

Den Anfang macht der Hersteller Biontech mit dem Impfstoff Comirnaty Omicron XBB.1.5 für Erwachsene. Die kindgerechten Dosierungen sollen zu einem späteren Zeitpunkt folgen. Auch der Hersteller Moderna hat angekündigt, bald einen variantenangepassten mRNA-Impfstoff liefern zu können. Der Zeitpunkt dafür steht aber noch nicht fest.

 

Vorerst keine Einzeldosen – Hausärzteverband zeigt sich verärgert

Biontech wird den Impfstoff vorerst in Mehrdosen-Vials ausliefern. Sie enthalten eine Menge, die für 6 Einzeldosen reicht. Darüber zeigt sich der Hausärzteverband verärgert. Er warnt vor Verschwendung und erheblichem organisatorischen Aufwand bei der Impfkampagne. Die stellvertretende Bundesvorsitzende Nicola Buhlinger-Göpfarth sagte dem Wochenmagazin Der Spiegel: "Wir werden wieder im organisatorischen Overkill enden, wenn wir jedes Mal, wenn eine Biontech-Impfung notwendig ist, entweder schnell fünf weitere Impflinge organisieren, die Impfung verschieben oder fünf Impfdosen wegschmeißen müssen.“

Auf Anfrage teilte das Unternehmen Biontech mit, dass die Auslieferung von Einzeldosen des angepassten Impfstoffs derzeit vorbereitet wird. Wann die Einzeldosen in Deutschland verfügbar sein werden, stehe aber noch nicht fest.

Auch die Firma Moderna kündigte an, seinen variantenangepassten Booster-Impfstoff rechtzeitig vor der Impfsaison bereitzustellen – und zwar in Einzeldosen. Die Zulassung in der EU sei bereits beantragt.

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