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Chronisch kranke Patienten wünschen mehr spezielle Informationen

Hausarztpraxen sind die erste Anlaufstelle für chronisch kranke Patienten. Zu dieser Gruppe zählen in Deutschland zurzeit etwa 40 % der Menschen über 16 Jahren. Ihre Anzahl wächst. Zudem haben sie einen speziellen Informationsbedarf. Als MFA spielen Sie dabei eine Schlüsselrolle.

Wie informieren sich Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Bluthochdruck, Arthrose oder Rückenschmerzen? Welche Informationen wünschen sie sich? Diesen Fragen ist die Stiftung Gesundheitswissen nachgegangen. Das sind die Ergebnisse:

  • Je stärker eine chronische Erkrankung den Alltag einschränkt, desto intensiver ist das Interesse an Informationen, die die eigene Situation betreffen.
  • Menschen mit chronischen Erkrankungen wünschen sich mehr spezielle Informationen, z. B. zu Wirksamkeit von Medikamenten, Behandlungsmöglichkeiten und Prävention.
  • Je älter die Menschen und je stärker die Einschränkungen, desto schwieriger ist es für sie, relevante Informationen zu finden und diese zu bewerten.
  • Menschen mit chronischen Erkrankungen vertrauen den Informationen am meisten, die sie in einem persönlichen Gespräch bekommen. Hier gehören sie als MFA zu den wichtigen Ansprechpartnerinnen.
  • Das Internet ist für ältere Menschen nicht die erste Wahl, um sich über Gesundheitsthemen zu informieren. Doch es gewinnt an Bedeutung.

 

So unterstützen Sie chronisch Kranke

Wer schon viele Jahre chronisch krank ist, muss häufig zum Arzt. Das können Sie bestätigen: Diese Patienten sehen Sie häufig. Ihr oberstes Ziel ist, ihre Lebensqualität trotz Krankheit so gut wie möglich zu erhalten. Dazu ist Gesundheitskompetenz eine wichtige Basis. Und da kommen Sie ins Spiel:

  • Machen Sie sich bewusst, dass die Krankheitsgeschichte, die Erkrankungsdauer, der Grad und die Art der Beeinträchtigung das Leben dieser Patienten schon seit langer Zeit in weiten Teilen bestimmen.
  • 71 % der chronisch Kranken interessieren sich besonders für die Wirksamkeit und Risiken von Medikamenten. Unterstützen Sie sie mit einem Medikationsplan und helfen Sie, den Beipackzettel zu verstehen.
  • Die Mehrheit der chronisch Kranken interessiert sich für Prävention durch Vorsorgeuntersuchungen. Machen Sie z. B. auf den Gesundheits-Check-up, Darm-, Brust- und Hautkrebs-Vorsorgeuntersuchungen sowie Nichtraucher- und Stressbewältigungskurse aufmerksam. Kontrollieren Sie den Impfstatus.
  • Oft wird nach einem guten Facharzt gefragt. Bauen Sie ein Netz von Fachärzten auf, an die Sie die Patienten bei Bedarf überweisen können.
  • Besorgen Sie schriftliche Patienteninformationen zu den Gesundheitsthemen, die häufig in Ihrer Praxis nachgefragt werden. Nahezu alle Fachgesellschaften und Ärztekammern halten Flyer und Broschüren bereit. Auch Poster für das Wartezimmer können z.B. zu Vorsorge informieren.
  • Stellen Sie den Patienten in den Mittelpunkt: 40 % der chronisch Kranken mit erheblichen Einschränkungen im Alltag beklagen, dass man sich für ihre Information und Beratung nicht genügend Zeit genommen habe. 34 % sagen, dass nicht genug auf ihre persönliche Situation eingegangen wurde.
     

Insgesamt schenken chronisch kranke Patienten ihren Haus- und Fachärzten viel Vertrauen. Sie fühlen sich zuverlässig informiert. Apotheken, Fernsehbeiträgen und Fachzeitschriften bringen sie deutlich weniger Vertrauen entgegen.

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