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Bei anhaltender Schlaflosigkeit helfen starke Medikamente kaum

Die Wechseljahre bescheren vielen Frauen einen schlechten Schlaf. Sie liegen abends lange wach oder schrecken nachts häufig aus dem Schlaf auf. Von Medikamenten erhoffen sie sich einen erholsamen, lang andauernden Tiefschlaf. Doch Schlafmittel sollten nur über wenige Tage und Wochen eingenommen werden. Langfristig helfen sie nicht, wie eine neue Studie zeigt.

US-Forscher befragten fast 700 Frauen in den Wechseljahren mehrmals nach ihrem Schlaf. Die Probandinnen sollten auf einer Skala von 1 bis 5 bewerten, ob sie gut (1) oder schlecht (5) durch die Nacht gekommen waren. 238 der Frauen nahmen Schlafmittel wie Benzodiazepine und Z-Substanzen. 447 kamen ohne Hilfsmittel aus. Mehr als 70 Prozent der Frauen klagten bereits vor der Studie über Probleme beim Ein- und Durchschlafen (Insomnien) sowie über zu frühes Aufwachen. Die Schlafstörungen kamen mindestens dreimal in der Woche vor.

Schlafmittel ändern die Schlafqualität nicht nennenswert

Das Ergebnis: Sowohl zu Beginn der Studie als nach einem und zwei Jahren schliefen die Frauen beider Gruppen in etwa gleich gut bzw. schlecht. Ob Schlafmittel oder nicht – die Schlafqualität hatte sich bei allem Frauen kaum verändert.

Die Forscher warnen daher davor, zu lange und zu häufig Schlafmittel einzunehmen. Es gebe kaum kontrollierte Studien, die deren Wirksamkeit belegen. Dennoch steige die Zahl der Patienten, die auf die starken Mittel vertrauen. Zudem appellieren die Forscher an die verschreibenden Ärzte, die Verordnung je nach Patientin zu überdenken.

Erholsamer Schlaf ohne Medikamente

Als MFA können Sie Patientinnen in den Wechseljahren und darüberhinaus dabei unterstützen, auch ohne starke Medikamente zu einem erholsamen Schlaf zu finden. Denn häufig sind Stress oder ungünstige Bedingungen der Grund für die Schlafprobleme. Dies sind nur einige Tipps, die Sie weitergeben können:
 

  • Das Schlafzimmer sollte nicht überheizt sein. 18 °C sind optimal.
  • Fernseher, Computer, Tablet und Smartphone haben im Schlafzimmer nichts zu suchen. Der Krimi vor dem Einschlafen regt auf, das Licht des Bildschirms digitaler Geräte hält wach.
  • Wer nicht einschlafen kann, sollte aufstehen statt sich hin und her zu wälzen. Dann lieber lesen oder den Nachthimmel beobachten.
  • Entspannen statt grübeln. Atem- und Yogaübungen bringen den Körper zur Ruhe. Gedankenkreisläufe halten hingegen wach.
  • Alkohol, Kaffee, Tee, Nikotin und illegale Drogen regen den Kreislauf an. Darauf sollte vor dem Einschlafen erst recht verzichtet werden.

Therapie der Grunderkrankung

Möglich ist auch, dass eine ernsthafte Erkrankung die Schlafstörungen verursacht. Depression, Angst und Schizophrenie gehen häufig mit Schlafstörungen einher. Auch starke Schmerzen, Krebs, eine Schilddrüsenüberfunktion und das Restless-Legs-Syndrom halten wach. In diesem Fall muss die Therapie der Erkrankung an erster Stelle stehen. Mit dem Heilungsprozess kommt in vielen Fällen der bessere Schlaf.

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