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600.000 Stimmen für die Stärkung der Hausärzte

Stattliche 600.000 Patientinnen und Patienten unterschrieben bundesweit eine Petition zur Stärkung der hausärztlichen Versorgung. Bereits in der vergangenen Woche konnten die Unterschriftenlisten an den Petitionsausschuss übergeben werden.

Von der hohen Zahl an Zustimmungen sind auch die Verbände überrascht, die die Petition gestartet haben. „Dieses sensationelle Ergebnis übertrifft alle Erwartungen. Dass in nicht einmal 6 Wochen über 600.000 Bürgerinnen und Bürger unsere gemeinsame Petition unterschrieben haben, muss die Politik aufschrecken“, so die Co-Bundesvorsitzende des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes, Prof. Dr. Nicola Buhlinger-Göpfarth. Das Signal der Patientinnen und Patienten sei glasklar: Sie erwarteten von der nächsten Bundesregierung, dass die Stärkung der hausärztlichen Praxen eine hohe Priorität bekommt. „In den nun beginnenden Koalitionsverhandlungen muss das Thema oben auf die Agenda“, fordert Nicola Buhlinger-Göpfarth.
 

Hausärztemangel schon deutlich spürbar

Zustimmung erhielt sie vom Co-Bundesvorsitzenden Dr. Markus Beier: „Der sich immer weiter zuspitzende Hausärztemangel ist in vielen Regionen bereits bittere Realität. Immer mehr Patientinnen und Patienten finden keine Hausarztpraxis mehr, die sie aufnehmen kann.“ Für viele Menschen sei der Hausärztemangel eine der drängendsten politischen Herausforderungen in ihrem alltäglichen Leben. Mit der Entbudgetierung der hausärztlichen Leistungen sei die letzte Bundesregierung bereits einen ersten Schritt in die richtige Richtung gegangen. Damit sei eine der Forderungen erfüllt worden. „Es ist jedoch offensichtlich, dass das allein nicht ausreichen wird, um die zum Teil dramatische Versorgungssituation zu stabilisieren.“
 

Praxisrelevante Berufe fördern

Einen zentralen Punkt der Petition bildet die Forderung nach einer Stärkung der hausarztzentrierten Versorgung (HZV). Bei diesem Modell suchen Patientinnen und Patienten zuerst ihre hausärztliche Praxis auf, welche sie dann gegebenenfalls an eine fachärztliche Praxis überweist. Expertinnen und 

Experten sehen dabei einen entscheidenden Punkt bei der Entlastung des Gesundheitssystems sowie für die koordinierte Versorgung der Patientinnen und Patienten. 

Ebenfalls in der Petition genannt wird ein Teampraxis-Zuschlag, der die Arbeit des Praxisteams angemessen widerspiegelt. So sollen die verschiedenen praxisrelevanten Berufe wie der der MFA wieder attraktiver werden. Zudem sollen neue Versorgungsstrukturen gefördert werden, in denen nicht-ärztliche Fachkräfte mehr Verantwortung übernehmen können.

Dazu äußert sich Hannelore König, Präsidentin des Verbandes medizinischer Fachberufe (vmf): „Die hausärztlichen Praxisteams haben gezeigt, dass sie die Patientinnen und Patienten für eine Stärkung des ambulanten Gesundheitswesens mobilisieren können. Gesundheitsversorgung wird in der Zukunft nur im Team funktionieren. Jetzt ist es wichtig, dass auch die Politik versteht, wie sie die wichtige Arbeit der Teampraxen fördern und die ambulante Versorgung stärken kann.“
 

Wie geht´s weiter?

Da die Petition die Mindestanzahl von 30.000 Unterschriften deutlich überschritten hat, wird es demnächst eine öffentliche Anhörung vor dem Petitionsausschuss geben. Dort können die Initiatoren ihre Forderungen noch einmal vortragen. Der Termin steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest, wird jedoch u. a. über die Webseiten des Hausärzteverbandes und des vmf bekanntgegeben.
 

Infomaterial für Praxen

Wenn auch Sie Ihre Patientinnen und Patienten über das Ergebnis der Petition informieren möchten, können Sie hier u. a. Poster und Vorlagen zum Selbstausdrucken für Ihr Wartezimmer herunterladen.

MT

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